(Der Text zum Hören in unserem Podcast)
Die Heilung der Liebe ist nicht beschränkt auf die geschlechtliche Liebe. Sie umfasst auch ein neues Verhältnis zu allen Mitgeschöpfen. Wir brauchen eine neue Einordnung unserer Menschenwelt in die Gesamtwelt des Lebens, um uns vom Urschmerz der Trennung zu heilen. Letztlich geht es um die Wiederverbindung mit „Omega“, dem göttlichen Zentrum aller Dinge. In der „Begegnung von Zentrum zu Zentrum vollzieht sich die Liebe“ (Teilhard de Chardin). Je mehr sich unsere Augen öffnen, desto mehr sehen wir im Liebespartner die Umrisse eines heiligen Wesens. Wir können es das „Christuswesen“ nennen. Ich habe festgestellt, dass dieses Wesen überall durchscheint, wo Vertrauen entsteht. Jede menschliche Seele scheint dieses Wesen als eigenen entelechialen Kern (Zielgestalt) in sich zu tragen. Gesehen werden heißt in diesem Sinne geliebt werden.
Die Gemeinschaften der Zukunft könnten aus Menschen bestehen, die diese Gestalt aneinander gesehen haben. Zwischen ihnen kann es keine Feindschaft geben. Tatsächlich war es diese innere Gestalt, die wir alle in der glückseligen Zeit der ersten Liebe aneinander entdeckt hatten. Für den jungen Mann ist das umschwärmte Mädchen der pure Himmel: „Errötend folgt er ihren Spuren und ist von ihrem Gruß beglückt …“ Wir haben in solchen Erlebnissen etwas aufeinander projiziert, was tatsächlich in uns war. Wir haben einander verklärt, und in dieser Verklärung steckte die Ahnung einer kommenden Wollust, einer körperlichen und einer seelischen. Nach allen Enttäuschungen haben wir immer wieder die Möglichkeit, uns zu dieser Gestalt der Liebe emporzuarbeiten, bis wir keine Projektion mehr brauchen, weil sie sich in realer Liebe verwirklicht hat.
(Auszug aus dem Buch “Und sie erkannten sich” von Dieter Duhm und Sabine Lichtenfels)
Die erotische Verliebtheit ist das Schwingen der beiden magnetischen Pole der Frau und des Mannes, die von seinem +Pol, des Phallus zu ihrem -Pol der Vulvina aufsteigt zu ihrem +Pol des Herzens und hinüberschwingt zu seinem +Pol der männlichen Brust. So entsteht ein Kreislauf an Energie, der eine stehende Welle ergibt und in einem unglaublich schönem schwebenden hochenergetischem Gefühl resultiert. Wenn das Paar dies einmal erreicht hat, kann es immer wieder dahin kommen, es wird durch den Alltag der Beziehung durch ihre jeweiligen Traumata überdeckt, an die sie arbeiten können. Es gibt eine Körper/Geist/Übung in dem Buch von Diana Richardson “Zeit für Liebe” mit dem positiven Pol, die ich jedem Menschen (auch Single) nur empfehlen kann. Nur wenn man gestresst und müde ist, dann hat man keine Kraft dafür – und wenn man an tiefere innere Themen herankommt, kann auch Widerstand dagegen bestehen, weil die Person erst durch den Schmerz durchgehen muss, um an den Kreislauf der Energie zu gelangen.
Wir haben diese Übung in einer Selbsterfahrungsgruppe gemacht, 3 Männer im Innenkreis und 7 Frauen im Aussenkreis, einander zugewandt, es war eine UNGLAUBLICHE Erfahrung. Eine der älteren Frauen sagte daraufhin, auf Dies hätte sie ihre ganze lebenslange Ehe eigentlich “gewartet” und sie hätte es nie erreicht mit ihrem Ehepartner, von dem dann auch die Scheidung war. Dass uns alle diese Zusammenhänge nicht gelehrt werden, sondern jeder Mensch mit Versuch und Irrtum irrend sie sich zusammentragen muss, ist schmerzhaft und schade.