(Kapitel aus dem neuen, noch unveröffentlichten Text “Apokalypse: Auf- oder Untergang. Die Situation der Menschheit und ein möglicher Ausweg” von Sabine Lichtenfels”)
Vielleicht waren wir noch nie so herausgefordert, die Funktionslogik der Liebe wirklich zu verstehen. Die kosmische Realität ruft aus unserem eigenen Inneren: Mensch erwache! Erkenne, wer du wirklich bist. Welche Gaben du in deinen Händen hältst. Wenn wir wirklich verstehen wollen, wie die Liebe funktioniert, müssen wir erkennen, dass wir etwas Liebe genannt haben, das nicht Liebe ist. So wie der junge Sonnenpriester, der auf dem Weg ins eigenen Innere mit einem fast undurchdringbaren Nebel konfrontiert wurde, so wird unser Bewusstsein im Bereich von Liebe und Sexualität meist verstellt und vernebelt. Die schönsten Liebesbeziehungen verwandeln sich in Feindschaften. Und doch glaube ich immer mehr daran, dass sich letztlich hinter allem, was uns als feindlich begegnet, eine verborgene Liebe offenbaren möchte.
Die Logik der Liebe führt zwingend zu neuen Lebenssystemen. Wenn du einen Menschen wirklich dauerhaft lieben möchtest, frei von Lüge und frei von Angst, dann führt dich das zu einem neuen Liebessystem.
Wenn diese Gewissheit in unserem Inneren wächst und unser innerer Seelenzeiger darauf konzentriert bleibt, können wir enorme Wunder in der äußeren Realität bewirken. Fast können wir diese Liebe unsere innere Sonne nennen. Die innere Sonne ist wie das Auge des Hurrikans – es vermag viel Wirbel und Bewegung aufzunehmen und hütet doch die innere Stille, in der das innere Auge der universellen Liebe alles zu lenken vermag, wenn wir uns für ihre Weisung offen und empfänglich halten. Diese innere Kraft in uns passt sich keineswegs einer äußeren Situation einfach nur an. Sie erhebt ihre Stimme mit Macht, wenn sie Ungerechtigkeiten wahrnimmt. Aber es beginnt – aus meiner Erfahrung gesprochen – immer mit der Akzeptanz der Gegenwart, in der ich mich befinde. Erst aus dieser Akzeptanz kommt die Macht zu einer möglichen Veränderung. Sie ist verbunden mit dem absoluten Willen, der auf Heilung ausgerichtet ist, und mit dem Mut, mich ganz unter die innere Führung zu begeben. Die Frage ist: Sind wir bereit, das Tor aufzumachen? Liebe und Wahrheit sind wie ein unzertrennbares Paar. Liebe erträgt unendlich viele Meinungen, aber Liebe ohne Wahrheit ist unmöglich. Das ist der Grund, warum die Wahrheit der Liebe so gefürchtet ist. Sie führt unweigerlich zu einem tiefen Systemwechsel. Wenn wir die Welt im Äußeren verändern wollen, müssen wir diesen Innenvorgang an uns selbst verstehen. Es war eine Ansammlung von falschen Konditionierungen, die uns immer wieder in dasselbe Liebesunglück geführt haben und die aus den Denkgewohnheiten und Mustern der Trennung kamen.
In diesem Bereich liegen für uns heute unsere größten Wunden. Immer wenn wir nah an die universellen Sehnsüchte von Liebe und Sexualität kommen, werden auch unsere Ängste berührt. Die Erinnerung an unsere heilige Quelle wird durch unsere Ängste verdeckt. Wenn es uns gelingt, hier uns selbst gegenüber im Zeugenstand zu bleiben, dann werden wir erkennen, wie hinter der Angst eine große Verheißung, eine mächtige, aber verdrängte Kraft der Liebe verborgen ist. Es ist keineswegs leicht, diesen Weg bis zu Ende zu gehen.
Dass wir uns in diesem Raumzeitgefüge als leiblich, als sinnlich erfahren können, das ist ein Resultat dieses Liebeswunders. Wie überwältigend ist es, wenn wir plötzlich wahrnehmen, dass in unseren Zellen ein ganzes Universum tanzt? Wir sind in unserem Innern genauso unendlich – wie die äußere Welt unendlich ist.
Was für eine Liebesbotschaft liegt in diesen Sätzen. Was für eine Schönheit liegt hier im Geheimnis der Polarität, die ihren Kern in der Einheit allen Seins hat. So wie die Sonne ihre Zeugungskraft mit der empfangenden Kraft der Erde verbindet, so sind wir als Männer und Frauen Spiegel eines liebenden Universums. Indem wir lernen, unsere Sehnsucht nach der personalen Liebe wieder einzubetten in diese universellen Vorgänge, wird unser Leben eine Feier und Zelebration. Die seit Jahrhunderten verdammte Sexualität wird auf einmal zur Offenbarung eines der tiefsten und heiligsten Schöpfungsgeheimnisse.
Alle Liebesdramen, alle Versuche, einen Menschen oder die Erde beherrschen oder besitzen zu wollen, lösen sich in diesem wiedergefundenen Licht der Schöpfung auf. Wir erkennen die universelle Verantwortung in unseren Liebesbeziehungen wieder, akzeptieren sie, und im wiedergefunden Vertrauen in die göttliche Welt hebt sich jede Verlustangst auf. Wir Frauen erkennen, wie sehr wir uns von unseren weiblichen Quellen getrennt hatten und wie viel Hilfe uns von der lebendigen Erde und unseren eigenen Leibern zuströmen will, wenn wir ihre Botschaften wieder hören. Und der Mann findet zurück zu seiner heiligen Männlichkeit, zu seiner Liebe zum Geist, seiner Sehnsucht zu begreifen, zu durchdringen – aber nicht um zu beherrschen, sondern als Liebesdienst und Dienst an der Welt. Es ist selbstverständlich, dass wir alle, so wahr wir holistische Wesen sind, beide Pole, den männlichen und den weiblichen Pol, auch in uns selber tragen. Und je tiefer wir sie in uns selbst erkennen, desto kraftvoller können wir sie auch im Gegenüber bejahen. Und es ist auch selbstverständlich, dass es über diese beiden Pole hinaus viele weitere Differenzierungen und Verfeinerungen gibt.
Wir entdecken in unseren persönlichen Liebesbeziehungen das Geheimnis der universellen Liebe. Liebe ist weit mehr als ein Gefühl. Jede persönliche Liebe ist in Wahrheit auch eine universelle Liebe und birgt eine kosmische Aufgabe in sich. Die Situation der Erde und unser persönliches Leben, das wir führen, hängen viel mehr zusammen, als wir bisher geglaubt haben.
Zu diesem Thema schrieben Sabine Lichtenfels und Dieter Duhm ein gemeinsames Buch: “Und sie erkannten sich. Das Ende der sexuellen Gewalt.”
Ich konnte leider nicht mehr weiter lesen! So allgemein! “Wir” und “Uns”. Nix Persönliches. Nur Theorien. Ich lebe meine LIEBE. Angefangen bei mir. Morgens fange ich an mit meiner Selbstmassage. Ich esse und trinke, was mir gut tut. Ich bin mit Menschen, die “uns” gut tun. Lebe auf 9 Quadratmeter, weil ich so glücklich bin. Von hier aus bestimme ich mein Denken und Tun. So ham. Felix, der glückliche Glücksbringer.
Ja Liebe und Wahrheit das sind die kraftvollsten veränderungs Tools die wir haben und aus meiner Sicht die einzige große Aufgabe des täglichen Lebens miteinander und mit sich selbst natürlich ich übe mich täglich darin.danke dir für die Inspir.ation Gabriele
Lieber Felix, im Buch “Und sie erkannten sich” hat Sabine Lichtenfels auch sehr viel ganz direkt ihre eigene Erfahrung reflektiert. Aber wir brauchen auch allgemeingültiges Wissen in der Liebe. Schön, wenn du derzeit glücklich und liebend bist, die Mehrheit der Menschen ist es nicht. Auch in der Liebe, gerade dort, können wir lernen und studieren und brauchen Wissen! Mangel an Liebe und Unglück in der Liebe sind so sehr hinter allen schlimmen Dingen, die in der Welt geschehen, dass wir das Thema nicht mehr nur privat angehen können. Sondern grundsätzlich an besseren Bedingungen für die Liebe arbeiten, für alle.
Hoffnung in einer völlig verfahrenen chaotischen Welt…Sabines wunderbare Worte machen Mut und lassen einen viele innere Zusammenhänge auf die Aussenwelt tatsächlich verstehen.
Ich frage mich nur ob intellektuelles Nachvollziehen und innerliches Bejahen ausreicht um den Wandel in ein anderes Bewusstseinsfeld und einen Wandel der äußeren Welt in Gang zu setzen?
Lieber Bernd, – das wäre wenigstens mal ein Anfang. Ich bin überzeugt davon, dass jede persönliche Entscheidung für Liebe und Wahrheit das Feld verstärkt, das dann wieder anderen zugute kommt. Darüber hinaus können wir auch ruhig strategisch denken und fragen, wie: Was brauchen junge Leute, um nicht die gleichen Fehler zu machen wie Millionen vor ihnen? Was brauchen Paare, um sich auch in zehn Jahren noch zu lieben und Gesprächsstoff zu haben? Wie gehen wir mit Eifersucht um? Etc. Das sind für genauso wichtige politische Fragen wie Klima und Umweltschutz. Denn hinter allen Zerstörungen, die mensch anrichtet, steht ein enttäuschtes Herz.
Ich denke, was wir dringend brauchen, zusätzlich zum theoretisch intellektuellen Studium, sind konkrete Erfahrungsräume in denen wir mutige und neue Entscheidungen treffen und ein neues Miteinander erfahren können. Dazu braucht es Menschen und Gruppen die bereit sind sich auf dieses Experiment einzulassen und konkret im alltäglichen Miteinander einen neuen Umgang miteinander zu leben. Es braucht den Mut radikal ehrlich miteinander zu sein, das committment zusammen zu bleiben und uns gegenseitig im verantwortungsvollen Erwachsensein zu unterstützen und uns immer wieder zu erinnern wenn wir in alte Muster zurück fallen. Und gemeinsam neue und unbekannte Wege ausprobieren.
Ich sehe und fühle das aus so.
Was ich nicht sehe, ist wie es in die äußere Welt getragen wird.
Ein Projekt hier ein Projekt da und dann möglichst viel meditieren – das alleine wird die Welt nicht verändern
Lieber Marcel. Ja, das stimmt. Hier sehe ich tatsächlich die Möglichkeit der Feldbildung und Informationsausbreitung als strategischen Weg für die Veränderung. Das ist die zugrundeliegende Theorie unserer Arbeit in Tamera. Gern lasse ich dich mehr darüber wissen.